Führhundhalter kommen zu Wort

Sabine und Lui

Hm, auch ich möchte hier ein paar Zeilen zu meiner Einarbeit mit Lui hinterlassen, wobei ich gar nicht so genau weiß wo ich anfangen soll, weil in der Zeit seit er nun bei mir ist schon sooooo viel tolles passiert ist.

Als erstes geht mal ein ganz großes „Danke“ an Frau Haag für ihre Geduld mit mir und meiner Krankenkasse, die aufbauenden Worte zur rechten Zeit und vor allem für „meinen“ tollen Lui.

Aber, ein noch viel größeres „Danke“ gehört Juliana. Durch deine super Ausbildung von Lui, deiner Geduld, deinen aufbauenden/ermutigenden Worten, deinem Witz und Humor und deiner lockeren aufgeschlossenen Art hast du es auch mir recht schnell sehr leicht gemacht die Einarbeit mit viel Spaß zu durchlaufen. Obwohl wir so ziemlich alle Hochs und Tiefs in dieser Zeit mitgenommen haben die es gibt, war es eine anstrengende, aber auch wirklich tolle, lustige Zeit. Und es hat sich gelohnt, denn mit jedem Einarbeitungstag an dem Lui und ich zusammen gewachsen sind und es immer noch tun ist auch meine Eigenständigkeit, Freiheit und Selbständigkeit wieder gewachsen.

Kennen gelernt habe ich Lui in der Küche von Fr. Haag. Er stürmte freudig in die Küche unter den Tisch. Kaum war er unter dem Tisch streckte er mir seine vorwitzige Nase entgegen. Um besser an mich ran zu kommen schob er dann den ganzen Kopf auf meine Beine. Da er aber sehr groß ist hebelte er damit gleichzeitig auch den Küchentisch aus, so dass die Kaffeetassen eine fröhliche Rutschpartie unternahmen. Tja und dann war da dieser liebevolle Blick von ihm und es war passiert. Er hatte mich „ausgesucht“. Obwohl ich eigentlich eine ganz andere Vorstellung von meinem Hund hatte, wusste ich den möchte ich haben. Der erste gemeinsame Spaziergang durch den Wald (hier zeigte er mir gleich die Baumwurzel an damit ich nicht stolpere) festigte meine Entscheidung. Ja ich war mir sicher und doch einigten Fr.Haag und ich mich darauf, dass ich noch 1-2 Nächte darüber schlafe. Die Tage wollten und wollten einfach nicht umgehen und dann 3Tage später konnte ich endlich anrufen. Ja ich möchte gemeinsam mit Lui durchs Leben marschieren und so wieder unabhängig sein. Nun dauerte es noch ca. 3 Monate bis Lui fertig ausgebildet war (ich wusste gar nicht, dass sich 3 Monate so unendlich lang anfühlen können). Aber dann war es endlich soweit - der ersehnte Anruf von Frau Haag kam und die Einarbeit sollte starten. Und dann vergingen die Einarbeitstage plötzlich wie im Flug. Hörzeichen lernen und in der richtigen Situation anwenden. Geschirr, Leine und Stock mit nur zwei Händen richtig kontrollieren ohne den Hund, sich selber oder andere „schwer“ zu verletzen. Auf den Hund achten und ihn richtig loben, ihm vertrauen und ihn wirklich seine „Arbeit“ machen lassen, Juliana zuhören was sie mir so an Theorie vermitteln möchte na und dann auch noch die tausend Fragen die in meinem Kopf herumschwirrten unterbringen. Am Tag habe ich all dieses aufgesaugt wie ein Schwamm damit ich auch ja nichts verpasse und abends wurde dann alles in einer ruhigen Minute im Kopf sortiert. Aber mit jedem Tag fielen mir diese Dinge etwas leichter.

Gestartet sind wir mit dem Freilauf im Feld samt Gehorsamstraining aber schnell ging es dann ins Geschirr. Was für ein Gefühl ich hätte nicht gedacht das ein Hund so mit dem Popo wackeln kann beim laufen. Und was er für riesen Schritte und für ein Tempo beim Laufen angeschlagen hat. Hilfe da komm ich nicht mit, ich habe doch kurze Beine. Aber auch das hat sich mit jedem Tag verbessert so dass Lui und ich schnell ein gemeinsames Tempo gefunden haben. Auch an sein Popo Wackeln habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Stück für Stück haben wir dann auch Bus und Bahn fahren gelernt und uns in die nächst Größere Stadt mit ihrem Gewusel und ihrer Lautstärke vorgearbeitet.

Immer öfter war ich nun auch an den Trainingsfreien Tagen ohne Juliana in meinem Ort bzw. auch in der Stadt alleine mit Lui unterwegs meist recht gelassen aber halt auch im Tiefflug ;-) und es macht riesigen Spaß zu erleben, wie viel Freude Lui daran hat mich zu führen oder etwas für mich suchen zu können. Was für ein schönes Gefühl nach über drei Jahren endlich mal wieder alleine zum Blumenladen zu gehen. Natürlich war auch für Luis Freizeit und Ausgleich gesorgt z.B. mit viel kuscheln, rangeln um sein Baumwolltau oder mit dem Besuch eines großen Hundefreilaufs auf dem locker mehr als 50 Hunde rumtollten und Lui mit wehenden Ohren mittendrin. (Ja und mein Lui kommt zwischendurch „fragen“ ob ich ihn brauche und wenn ich gehen möchte, brauche ich nicht wie andere lauthals quer über den Platz nach meinem Lui rufen, denn er kommt von ganz alleine und lotst mich ohne jegliches Kommando mitten durch das Gewusel zur Hundeschleuse). Das ist schon ein tolles Gefühl und macht mich mächtig stolz, dass ich so einen tollen Hund habe .Und es bringt natürlich den ein oder anderen bewundernden Blick und Kommentar mit sich.

Tja, und dann kam der Tag an dem ich plötzlich völlig unerwartet in meiner Gespannprüfung steckte. Da ich schon während der ganzen Einarbeitszeit immer angespannter war wenn ich an die Prüfung dachte hat Fr.Haag eine verdeckte Gespannprüfung organisiert (wofür ich ihr wirklich mehr als dankbar bin!!). Obwohl ich (durch einen blöden Zufall) leider sehr schnell wusste was hier gerade passiert und fürchterlich nervös wurde hat Lui die ganze Sache souverän gemeistert. Na und Juliana hat mir auch in dieser Situation immer wieder in den richtigen Momenten beruhigend zur Seite gestanden und mir Mut gemacht. Danke dafür!! Na und was soll ich sagen - wir haben bestanden!!

Es hat einige Tage gedauert bis ich begriffen habe, dass Lui und ich nun wirklich fit genug sind, alleine durchs Leben zu marschieren. Aber ich freue mich riesig darauf! In meinem Kopf schwirren schon tausend Ideen was ich als nächstes mit meinem Lui machen werde.

Alles in allem kann ich nur noch mal ein riesen „Danke schön“ an Fr. Haag und Juliana schicken. Es war eine tolle Zeit!! Dank Euch habe ich einen super tollen Hund an meiner Seite, der alles mit macht (ich sage nur Kommunion mit Kirche und Blasorchester, Geburtstagsfeier mit Gekreische und Theaterbesuch mit lauter Musik und Schuss auf der Bühne) Hauptsache er darf mit dabei sein, dann ist er glücklich und zufrieden.

 

Liebe Grüße

Lui und Sabine

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